Pulau Perhentian
Pulau Perhentian – wahres Paradies oder Mängelexemplar?
Wer eine Reise nach Malaysia plant, wird automatisch auf Pulau Perhentian Islands stoßen. An der Ostküste Malaysias gelegen locken die Inseln Malaysia-Urlauber vom Backpacker bis zum 4-Sterne-Pauschaltouristen. Als eines der beliebtesten Reiseziele Malaysias bieten die Perhentian Islands, bestehend aus zwei kleinen Inseln, traumhafte Strände, eine wundervolle Unterwasserwelt und eine reizvolle Flora und Fauna.
Pulau Perhentian – Vom Geheimtipp zum Touristenmagneten
Waren die Inseln einst ein Geheimtipp unter Backpackern, so sind sie heute das Ziel von jährlich mehr als 100.000 Touristen. Darunter hat das kleine Paradies vor der Küste von Kuala Besut jedoch etwas gelitten und so sind die Perhentian Islands immer noch ein traumhaftes Reiseziel, jedoch mit einigen Einschränkungen. Dies zeigt sich auch an den recht unterschiedlichen Bewertungen von Reisenden. Während die einen sich in die kleinen Inseln verlieben, sind andere dazu geneigt keinen zweiten Urlaub auf den Inseln zu verleben. Schon alleine dies zeigt, dass das Paradies auch negative Seiten hat, die durchaus beachtet werden müssen.
Die Sonnenseiten der Perhentian Islands
Wenn man an die kleine Inselgruppe denkt, dann fallen einem im ersten Moment die Bilder von traumhaften Sandstränden ein, die von Palmen gesäumt sind und sich zum Sonnen und Baden anbieten. Auch das klare Wasser rund um die Inseln begeistert und ist nicht nur für Taucher und Schnorchler ganz klar ein Pluspunkt. Zudem ist auch eine Wanderung durch das Hinterland sehr attraktiv, denn hier findet sich unberührte Natur, sodass die Flora und Fauna der Inseln zu Erkundungstouren einlädt und zu einem unvergesslichen Urlaub beiträgt. Erwähnenswert sind auch die entspannte Atmosphäre und die himmlische Ruhe auf den Inseln, denn weder Autolärm noch Motorradlärm sind vorhanden.
Die Schattenseiten der Inseln
Mit zunehmenden Tourismuszahlen nahmen auf der Insel auch die Baugenehmigungen zu und so sind viele der Traumstrände heute fast schon zugebaut, sodass die Touristen ihren Traum vom Urlaub direkt am Strand erfüllen können. Leider wurde es an manchen Stellen deutlich übertrieben, sodass einige Strände an Attraktivität verloren haben. Beispielhaft ist hier der Long Beach auf Kecil, der sich heute mit Plastikbestuhlung und Sonnenschirmen präsentiert und dadurch sehr von seinem Reiz verloren hat.
Doch nicht nur die Bauproblematik und Vereinnahmung der Strände ist ein Problem auf den Inseln, denn auch die Müllproblematik nimmt auf Pulau Perhentian deutlich zu. In immer mehr Reiseberichten kommt das Müllproblem zur Sprache. Besonders auf Kecil sollen sich die Abfälle hinter den Bungalows stapeln und auch von Bauschutt ist immer häufiger zu lesen, der an vielen Orten dem Idyll deutlich schadet und dauerhaft zum größeren Problem zu werden scheint.
Ebenfalls problematisch wird die steigende Anzahl an Touristen für die Unterwasserwelt rund um die Inseln. Durch immer mehr organisierte Schnorcheltouren leiden die Korallen. Hier kann man auf der einen Seite den Veranstaltern vorwerfen, dass nicht genug aufgeklärt wird und darauf geachtet wird, was die Teilnehmer tun. Auf der anderen Seite ist aber auch jeder Tourist, der sich auf Korallen stellt oder gar versucht eine Trophäe zu erlangen ein Vorwurf zu machen. Auch kommt es immer wieder vor, dass Touristen ihren Müll ins Wasser werfen. Hier wäre eben auch Kontrolle von Nöten, die es bisher allerdings nicht gibt. Rein einige Hinweisschilder am Hafen sollen Touristen positiv beeinflussen. Doch leider scheint dies nicht auszureichen.
Sind die Perhentian Islands eine Reise wert?
Diese Frage kann sich letztlich jeder nur selbst beantworten. Wer jedoch abwägt, der sollte sich klar sein, dass die Inseln auch heute noch traumhaft sind und auch die Unterwasserwelt immer noch sehr reizvoll. Von wunderschönen Ecken, die noch nicht verbaut wurden, über Tierbegegnungen bis hin zu freundlichen und hilfsbereiten Menschen haben die Inseln einiges zu bieten. Jedoch sollte man als Besucher durchaus in der Lage sein die Plastikstühle des Massentourismus an einigen Stränden zu ignorieren und auch Orte die als Mülllager benutzt werden auszublenden.
Perhentian Islands – ein kleiner Guide mit Tipps und Infos
Pulau Perhentian Kecil (die kleinere der Inseln)
Bei Backpackern auch heute noch sehr beliebt ist Kecil. Als Treffpunkt gilt der Long Beach. An sich ist dieser Strand recht angenehm, aber er bietet so gut wie keinen Schatten, weshalb hier die Sonnenschirmvermieter einen guten Schnitt machen. Wer sich hier Schatten gönnen möchte, kann sich einen Schirm mieten, der ihm dann auch gleich aufgestellt wird.
Da das Meer hier ziemlich flach abfällt sind hier keine guten Bedingungen für das Schnorcheln gegeben und so ist der Strand eher für diejenigen interessant, die sich einfach in der Sonne aalen, lesen oder eine Runde Frisbee werfen möchten. Alternativ lohnt Bootstour.
Gerade in der Strandmitte sind zahlreiche Plastiktische und -stühle aufgestellt, deren Anblick schon fast weh tut, denn er zerstört die ansonsten schöne Atmosphäre. Doch die Bestuhlung steht da nicht ohne Grund, auch wenn es sicherlich sehr viel bessere Lösungen gäbe, sie dient den Restaurants, die hier direkt am Strand ihre Speisen anbieten. Gegen Abend kann man hier bei Musik und Cocktails eine Feuershow genießen und wenn man eine Decke dabei hat, dann kann man gemütlich auf den freien Flächen sitzen und muss sich nicht mit den Plastikstühlen begnügen.
Richtung Hinterland finden sich nicht nur immer wieder zugemüllte Ecken, sondern auch preisgünstige Unterkünfte, die verhältnismäßig sauber sind und somit die meisten günstigen Angebote direkt am Strand toppen. Für ganz kleines Budget findet sich auch ein Schlafsaal. Dieser wird von einer Familie betrieben, die diesen sauber hält und die Ihre Gäste sogar mit richtig gutem indischen Essen verwöhnt. Entsprechend empfiehlt es sich, je nach Budget lieber Abstriche bei der Lage zu machen, als direkt am Strand zu wohnen und auf Sauberkeit zu verzichten. Im hochpreisigeren Segment finden sich durchaus auch an den Stränden sehr saubere Hotels mit gutem Service.
Der zweite Strand auf Kecil befindet sich auf der anderen Seite der Insel und ist etwas ruhiger. Neben der Ruhe ist es auch vorteilhaft, dass sich am Coral Bay auch schattige Flecken finden, sodass man es hier auch gut ohne Sonnenschirm aushalten kann. Zudem sind hier die Bedingungen für Schnorchler besser, wobei die Unterwasserwelt hier kein Wow-Erlebnis auslösen wird. Sodass es zwar Spaß bringen kann, aber es weitaus bessere Stellen zum Schnorcheln gibt.
Pulau Perhentian Besar
Auf der größeren der Inseln finden sich viele Unterkünfte aneinandergereiht entlang der Küste. Die meisten Hotels befinden sich direkt am Teluk Pauh dem Hauptstrand von Besar. Das Hotel Perhentian Island Resort ist das einzige Hotel der Insel mit einem privaten Strand, alle anderen Hotels liegen am Hauptstrand, der entsprechend viel frequentiert wird.
Die Bucht von Teluk Pauh erweist sich als sehr gutes Gebiet zum Schnorcheln. Die Unterwasserwelt wird hier durch ein schönes Riff am südlichen Ende der Bucht attraktiv. Zudem finden sich etwas weiter südlich weitere gute Plätze, um die Unterwasserwelt zu erforschen. Wer die Gelegenheit nutzt etwas weiter hinauszuschwimmen, kann hier auch zusammen mit den Schildkröten schwimmen, die hier in recht große Anzahl den Lebensraum nutzen.
Ein schöner halbrunder Sandstrand findet sich mit dem Flora Bay, der auf der anderen Inselseite zu finden ist. Er gilt als der ruhigste Strand der Inselgruppe. In dieser Gegend finden sich auch sehr preiswerte Unterkünfte. Da die meisten Urlauber sich am Hauptstrand der Insel einfinden und dort auch ihre Urlaubsresidenz beziehen, ist die Ecke rund um den Flora Bay eher für Reisende geeignet, die weniger wert auf Unterhaltung legen, sondern die Ruhe einfach genießen möchten.
Kecil oder Besar – welche der Inseln bieten die besseren Bedingungen?
Kecil ist eher das Ziel für junge Leute und vorwiegend auch für Backpacker. Auf Besar ist der Altersdurchschnitt etwas höher und die Übernachtungspreise sind etwas höher als auf Kecil. Die schöneren Strände finden sich aber auf Besar und auch bessere Gelegenheiten zum Schnorcheln, sodass es durchaus lohnt, einen etwas höheren Übernachtungspreis hinzunehmen.
Im direkten Vergleich ist auch die Müllproblematik auf Besar nicht so groß wie auf der Schwesterinsel. Zudem sind hier die Strände nicht von Plastikbestuhlungen verstellt. Wer jedoch eher das Abenteuer sucht und Strandpartys am Abend wünscht, der ist auf Kecil besser aufgehoben, denn hier feiern die Backpacker und es wird jeden Abend eine Feuershow geboten. Alternativ kann man jederzeit mit dem Boot übersetzen. Hier erhöhen sich allerdings am Abend die Preise auf das Doppelte.
Die Tauchplätze von Perhentian Islands
Für Taucher und Schnorchler sind die Perhentian Islands durchaus ein Paradies. Mit über 20 Tauchplätzen kann die Inselgruppe punkten. Besonders beliebt sind die Tauchplätze an den Schiffswracks. Wer noch keine Erfahrung im Tauchen sammeln konnte, kann auf beiden Inseln problemlos einen Tauchkurs absolvieren, denn sowohl auf Kecil als auch auf Besar finden sich Tauchschulen, die sogar Kurse in deutscher Sprache anbieten.
Schnorchler können direkt an einigen Stränden starten und finden zum Teil sehr gute Bedingungen vor. Interessant sind auch Touren rund um die Inseln oder zur Insel Rawa, hier werden entsprechende Touren angeboten.
Tauchen macht rund um die Perhentian Islands noch richtig Spaß, auch wenn die Riffe zum Teil bereits geschädigt sind. Immer wieder trifft man auf Korallenbleiche, doch dennoch ist es ein Erlebnis zu den Riffen abzutauchen und die hohe Anzahl von Fischen zu bewundern. Selbst Haie, Buffelfische und Schildkröten sieht man hier bei fast jeder Schnorcheltour und jedem Tauchgang.
Zauberhafte Tierwelt
Wer auf Pulau Perhentian seinen Urlaub verbringt, wird unweigerlich mit zahlreichen Tieren Begegnungen haben. So mancher Reisender hatte schon den Eindruck direkt im Zoo einen Bungalow bezogen zu haben, denn gerade in den Abendstunden tut sich einiges vor den Bungalows und so lohnt es sich die Zeit zu nehmen und zu beobachten. Von Waranen, Eichhörnchen, Fledermäusen bis hin zu Affen ist hier einiges zu sehen und gerade die niedlichen Brillenlanguren kommen häufig direkt an die Bungalows und sorgen für Unterhaltung.
Die beste Reisezeit für die Pulau Perhentian
Als beste Reisezeit gilt die Zeit von März bis Oktober. Während der Regenzeit kann es nicht nur ungemütlich werden, sondern es haben auch einige Unterkünfte komplett geschlossen. Während der europäischen Sommerferien empfiehlt sich eine Reise an die Ostküste Malaysias, jedoch ist gerade in der Ferienzeit recht viel los, so kann es sinnvoll sein eher die Nebensaison zu wählen, wenn keine schulpflichtigen Kinder mit auf die Reise sollen.
Hotels und Unterkünfte auf Perhentian Islands
Wer während der Hauptsaison von Juli bis August, an Wochenenden oder während der malaysischen Schulferien die Inseln besuchen möchte, der sollte im Vorfeld eine Unterkunft buchen. Gerade in diesen Zeiten wird es schwierig spontan eine passende Unterkunft zu bekommen, da die meisten Resorts und auch Unterkünfte abseits der Hotellinien zu dieser Zeit kaum verfügbare Zimmer haben.
Nachtleben auf den Inseln
Wer gerne Party macht und die späten Abendstunden bei einem Cocktail und einer Feuershow genießen möchte, der kommt um den Long Beach auf Kecil nicht herum. Die meisten Urlauber bleiben aber in ihren Hotelrestaurants, genießen ihr Essen und gehen früh zu Bett. Einige Resorts bieten keinerlei Alkohol an. Jedoch finden sich einige kleine Läden, die das gesamte Sortiment führen, sodass sich trinkwillige Urlauber durchaus behelfen können.
Geld & ATM
Wer auf den Inseln einen Geldautomaten sucht, der wird seine Suche recht schnell enttäuscht beenden. Entsprechend ist zu empfehlen eine entsprechende Bargeldreserve mit zu führen. Alternativ bieten einige Hotels und Tauchschulen die Zahlung mit Kreditkarte an, aber dies eben auch nicht flächendeckend, sodass Bargeld unverzichtbar ist. Zudem fallen bei der Zahlung mit Kreditkarte häufig Zusatzgebühren in Höhe von drei Prozent an.
Internet auf Pulau Perhentian
Zwar gibt es WLAN in vielen Restaurants und auch in den Bungalows der Hotels, jedoch liefert diese keine annehmbaren Geschwindigkeiten. Empfehlenswert ist es, auf das Surfen im Netz zu verzichten, denn dann erspart man sich das Ärgern über die extrem langsame Verbindung.